Virtuelle Tagung Digitale Lernkompetenzen in BBW stärken
Samuel Breisacher, stellv. Vorsitzender der BAG BBW und Leiter des Fachausschusses Digitalisierung, betonte zum Auftakt der Tagung wie der digitale Wandel die Berufsbildungswerke vor neue Herausforderungen stellt: „Schon heute sind die Veränderungen in der Arbeitswelt spürbar: neue Berufsbilder, die Qualifikation der Mitarbeitenden und sich ändernde Lernprozesse werden künftig darüber entscheiden, wie Berufsbildungswerke im Wettbewerb mit anderen bestehen. Damit die Reha-Angebote der Berufsbildungswerke für junge Menschen mit Behinderungen zukunftsfähig und innovativ bleiben, arbeiten alle BBW daran, sich stetig zu verbessern. Dazu gehört vor allem auch, die digitalen Kompetenzen zu stärken und auf die Bedarfe der Jugendlichen mit Behinderungen mit passgenauen Bildungsangeboten zu reagieren.“
Vanessa Heinitz, Tobias Held und Yul Sellin aus dem BBW Chemnitz und Riccardo Schindler aus dem BBW Abensberg machten in der anschließenden Talkrunde deutlich, wie wichtig digitale Lernformate und wie unentbehrlich digitale Kompetenzen im Ausbildungsalltag für Teilnehmer*innen und Ausbilder*innen sind und was noch besser werden muss.
Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Vizepräsidentin der PFH Privatuniversität Göttingen für Fernstudium und Digitalisierung stellte die „Generation Z“ vor, zu der die Teilnehmenden in den BBW zählen. Sie kennzeichnet aus, dass sie mit digitalen Anwendungen und digitale Medien ganz selbstverständlich umgeht und vor allem völlig anders Inhalte aufnimmt und verarbeitet, als die Generationen davor. Entsprechend müssen sich Bildungsangebote sowie Lehr- und Lernmethoden neu aufstellen.
Prof. Christian Bühler von der Technischen Universität Dortmund stellte in seinem Impuls digitale Technologien und das Lernen mit digitalen Medien in den Mittelpunkt. „Die Potentiale digitaler Medien im Bildungskontext sind enorm“, unterstrich er.
In 11 Workshops wurden nachmittags Good-Practice Beispiele aus der beruflichen Rehabilitation in den BBW vorgestellt sowie Themen wie Cybermobbing oder KI-Technologien in der beruflichen Reha bearbeitet. Die Teilnehmer*innen konnten viele verschiedene Facetten digitalen Lernens und Lehrens kennenlernen und sich vernetzen.
„Berufsbildungswerke müssen sich den Anforderungen der Digitalisierung in der globalisierten Arbeitswelt strategisch widmen und passende, moderne Angebote für die Erstausbildung junger Menschen mit Teilhabeeinschränkungen entwickeln. Denn digitale Medien bestimmen nicht mehr nur die Freizeit, sondern auch den Schul- und Ausbildungsalltag. Das verändert Lernprozesse. Dennoch können digitale Lernformate die praktische Ausbildung nicht ersetzen. Ausbildung in einem BBW ist aber immer auch Beziehungsarbeit, die vor allem erst durch persönliche Kontakte funktioniert“, fasste Samuel Breisacher zum Abschluss zusammen.