Pressemitteilung BAG BBW fordert inklusive Bildungsangebote für entkoppelte Jugendliche
Immer mehr Jugendliche haben im Laufe ihrer Bildungsbiografie Schwierigkeiten, den Anschluss an bestehende Regelsysteme, wie Schule und Ausbildung, zu finden. Zum morgigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) inklusive und nachhaltige Bildungsangebote auch für diese Gruppe zu ermöglichen. Tobias Schmidt, Vorsitzender der BAG BBW, erklärt dazu:
„Die Zahl der unversorgten Jugendlichen, die von allen Regelsystemen abgehängt sind, steigt kontinuierlich. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung verschärft. Für diese jungen Menschen mit multiplen Teilhabeeinschränkungen braucht es neue, verlässliche Angebote, die sie dabei unterstützen, wieder am Leben in der Gemeinschaft teilzuhaben. Sie zu qualifizieren würde Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarktes überfordern. Daher wird die von der Bundesregierung angekündigte Ausbildungsgarantie diesen entkoppelten Jugendlichen nichts nützen, denn sie werden den Weg aus dem Übergangssystem nicht ohne professionelle Begleitung schaffen. Für diese Aufgabe sind Berufsbildungswerke kompetente Ausbildungspartner. Mit ihrem Angebot „Ausbildung, Schule und Wohnen“ können sie Lebenspläne von jungen Menschen mit Teilhabeeinschränkungen nachhaltig verändern. Die Bertelsmann-Stiftung schätzt, dass jährlich mehr als 100.000 junge Menschen das Risiko haben, langfristig ohne Berufsabschluss zu bleiben. Angesichts von Fachkräftemangel und offener Lehrstellen ist diese Situation ein Skandal. Hier muss die Politik endlich handeln und Berufsbildungswerke stärker in die Ausbildungsgarantie einbeziehen."