Pressemitteilung Endlich handeln – neue Ausbildungschancen für entkoppelte Jugendliche schaffen
Morgen wird das Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts im Bundestag beraten. Dazu erklärt Tobias Schmidt, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke:
„Wir begrüßen alle Vorhaben, die darauf abzielen, die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Doch leider hat das Gesetz eine Gruppe vergessen: die von allen Bildungs- und Ausbildungssystemen entkoppelten jungen Menschen im so genannten Übergangssystem. Viele von ihnen haben vielfältige Teilhabebedarfe, aber keinen Reha-Status und fallen somit durch jedes Raster. Dieses Problem ist seit Jahren zu beobachten und wird seit der Corona-Pandemie verschärft. Wir brauchen endlich langfristige und nachhaltige Ausbildungsangebote für eine Zielgruppe, die keine Lobby hat, weil sie im Übergang von der Schule in den Beruf 'verschwindet' und schwer erreichbar ist. Für diese Jugendlichen brauchen wir neue Instrumente, weil die bisherigen offensichtlich versagen.
Berufsbildungswerke sind mit ihrem 360-Grad-Angebot von Ausbildung, Schule und Wohnen nicht nur einzigartig, sondern auch sehr erfolgreich: Zwei Drittel der Auszubildenden findet nach Abschluss eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Wir setzen uns daher mit Nachdruck dafür ein, dass berufliche Reha-Maßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene unabhängig vom sogenannten Reha-Status in Berufsbildungswerken möglich werden. Angesichts von Fachkräftemangel und offenen Lehrstellen muss die Politik endlich handeln statt auf Zuständigkeiten der Sozialgesetzbücher zu verweisen.“